Chronik

Wir sind stolz auf über 100 Jahre Vereinsgeschichte des RMSV! 
Über die Jahrzehnte haben sich sehr viele Zeitdokumente angesammelt, daher zeigen wir hier nur einen kleinen Auszug unserer Vereins-Geschichte:


2009 Vereinsehrung

In der Zeit der großen Arbeitersportbewegung kurz vor der Jahrhundertwende gründete sich der Bundesverbund des Arbeiter-Radfahrerbundes Solidarität. Das geschah im Jahre 1896. 2 Jahre später haben sich in Düsseldorf und Umgebung mehrere Vereine aus dem Arbeiterlager gegründet und sich dem Bundesverband, der seinen Sitz in Offenbach hatte, angeschlossen, so auch der RMSV „Frisch Auf“. Welche Personen den RMSV ins Leben gerufen haben, ist leider nicht bekannt. Alle Unterlagen sind entweder verloren gegangen oder mir bei der Übernahme des Vereins nicht ausgehändigt worden. Meine Nachforschungen beim Bundesverband, der sämtliche Unterlagen an die Friedrich-Ebert-Stiftung übergeben hat, haben ebenfalls nichts gebracht.


Richard & Willi Rau zwei Urväter des „Frisch auf“

Laut mündlicher Uberlieferung wuchs der Verein sehr schnell und führte vorwiegend Wander- und Tourenfahrten durch. Bald wurde aber auch mit Reigenfahren und Strassenradrennen begonnen. In den zwanziger Jahren (1925) konnte ein Fahrer des RMSV und zwar Willi Rau beim Straßenradrennen der Arbeiterolympiade in Frankfurt den Sieg erringen, für die damalige Zeit ein Riesenerfolg für den RMSV, der mittlerweile einen Mitgliederstand von 330 Personen aufwies. Der Bundesverband hatte sich stark verbreitet und im Jahre 1931 war er mit 400 000 Mitgliedern der stärkste Radsportverband der Welt.

Doch dann begann für alle Arbeitersportvereine die schwerste Zeit. Immer mehr mußten sie unter dem Nazi-Regime leiden und wurden schließlich ganz verboten. Hier muß man dem damaligen ersten Vorsitzenden Hans Giesen ein großes Kompliment machen, der alles was mit dem RMSV zu tun hatte, darunter auch Saalmaschinen in seinem Keller versteckte, und so vor der Vernichtung durch die Nazis rettete. Bis Kriegsende ruhte so jegliche Vereinstatigkeit.


1956: 60-Jahrfeier des (A)RKBmit Helmut Schmidt & Heinz Rau

Aus einem Protokollbuch geht hervor, daß mit 9 Mitgliedern am 14.Oktober 1945 der RMSV ‚Frisch Auf‘ wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Doch die Mitgliederzahlen wie vor dem Weltkrieg wurden nie mehr erreicht und auch der Bundesverbund konnte an alte Mitgliederzahlen nicht mehr anknüpfen. Im Gegensatz dazu wurde der Bund Deutscher Radfahrer immer stärker und viele Spitzensportler des RKB schlossen sich dem BDR an, weil sie da bessere Möglichkeiten sahen sportliche Höchsterfolge zu erringen wie zum Beispiel Weltmeisterschaften. Nur sporadisch fanden gemeinsame Meisterschaften statt, was dem gesamten Radsport nicht zuträglich war. Nach zähen Verhandlungen wurde der RKB 1976 in den Deutschen Sportbund aufgenommen und seit dieser Zeit gibt es wieder gemeinsamen Sport im Kunstradfahren und Radball. Im Landesverband NRW gab es großen Widerstand seitens des BDR mit dem RKB zusammenzuarbeiten, hier muß ich einmal dem Sportfreund Manfred Bleicher aus Hilden danken, der sich vehement für einen guten Sportbetrieb mit dem RKB einsetzte und keine Konfrotation mit dem eigenen Fachwart vom BDR scheute. Für den RMSV „Frisch Auf“ begann ein neues Kapitel in dieser Arbeitsgemeinschaft. Die Meisterschaften wurden umfangreicher im Radball sowie im Kunstradfahren, es wurden aber auch viele neue Freundschaften geknüpft.

In der 100 jährigen Geschichte des RMSV gab es natürlich viele Erfolge im Radsport, einen großen habe ich bereits schon genannt, im Kunstradfahren und Radball haben Sportler/innen an vielen Deutschen Meisterschaften teilgenommen und dabei tolle Erfolge erzielt.

Einen Sportler möchte ich dennoch besonders erwähnen. Was zuerst nicht mehr als Spaß war, wurde für Niko Wilbert nach großem Trainingsaufwand zum größten Erfolg für ihn und den RMSV. Bei den offenen Weltmeisterschaften im Einradfahren 1996 in London holte sich Niko ganz Überlegen den WM Titel im Einradslalom der Juniorenklasse. In einigen anderen Disziplinen gab es noch prächtige Platzierungen.

Nicht verschweigen möchte ich, daß der RMSV auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Seit einiger Zeit gibt es erhebliche Defizite im Nochwuchsbereich und es ist recht schwer junge Leute für unseren schwierigen Sport zu gewinnen. Der jährliche Aufwand […] für die Hallennutzung reißt jeweils ein großes Loch in unsere Kasse und sollte […] dieser Betrag erhöht werden, so steht der RMSV irgendwann vor dem Ruin und muß den Hallenradsport einstellen. Doch so weit sind wir noch nicht und wir bleiben Optimisten, hier und heute wollen wir erst mal ein wenig feiern und hoffen, daß der RMSV noch lange bestehen bleibt. […]
Beenden möchte ich meine Ausführungen mit unserem dreifachen Radlergruß „Frisch Auf“.

Ein Bericht von Werner Schmitt.


2009 erhielt Werner Schmitt das Bundesverdienstkreuz für sein Engagement im Radsport

DER RMSV HEUTE

Der Verein und vor allem der Sportbetrieb wachsen wieder, die Radsportbegeisterung macht auch vor den ganz Kleinen nicht halt.

100 Jahre RMSV „Frisch Auf“ Düsseldorf

ein tolles Jubiläum!
 1998

nach dem 2. Weltkrieg

9 Mitglieder erwecken den RMSV zu neuem Leben

Nazi-Regime

Verbot der Arbeitersportvereine (1933-1945)

Die goldenen 20iger

Mitgliederstand von ca. 330 Personen

Gründung des RMSV

2 Jahre nach der Gründung des Arbeiter-Radfahrerbundes Solidarität
1898


Unsere Vereins-Chronik 1898-2023

Zu unserem 125. Vereinsjubiläum haben wir einen Großteil unserer Vereinsgeschichte aufgeschrieben. Die Chronik kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden:


Mehr zu unserer Geschichte im Bereich Kunstrad:

Kunstrad